Sonntag, 9. Februar 2014

Rödeln und Rodeln

Nun sind unserer ita-Studenten schon einen ganzen Monat hier, und wir sind in den letzten vier Wochen ganz schön am Rödeln gewesen.
Neben dem Anlaufenlassen des Programmes fuer die Studenten haben wir ja auch sonst noch so einige Aufgaben in unserer Gemeinde und innerhalb anderer Bereiche der Liebenzeller Mission Canadas.

Das zweite Semester des ita-Studiums (ita steht fuer Interkulturelle Theologische Akademie) hier in Toronto setzt sich aus vier Hauptelementen zusammen:

1. Englisch-Sprachstudium
Am ersten Montag nach der Ankunft der 10 Studenten begleitete ich sie zur Sprachschule HANSA. Da durften sie zuerst einmal eine Aufnahme- und Einstufungspruefung ablegen:


Genialerweise haben alle sehr gut abgeschlossen, das schlechteste Ergebnis war 70%. Das eroeffnet unseren Studenten schon von Anfang an viel mehr Moeglichkeiten, denn wir merken auch in ihrem alltaeglichen Umgang mit der Sprache, dass sie viel weiter sind als wir das erwartet haben. Das hat zur Folge, dass sie auch im zweiten Element gleich voll durchstarten koennen:

2. Theologische Kurse am Toronto Baptist Seminary (TBS):
Waehrend des Semesters belegen sie zwei theologische Kurse bei TBS, die sie wie die abschliessende Englischpruefung auch in ihrem Bachelorstudienprogramm anrechnen koennen. Und da sie von Anfang an schon so fit in Englisch sind, braucht niemand nur als Gasthoerer dabei zu sein. Letztes Jahr war das fuer ca. die halbe Gruppe der Fall, denn Theolgogie und anderes Fachenglisch kann ganz schoen ueberfordern, vor allem wenn man dazu auch Literatur lesen muss und Ausarbeitungen zu schreiben hat.


Auch dieses Element des Studiums hat gleich in der ersten Woche angefangen. Diese schoene Kirche an der Jarvis Street ist im hinteren Teil des Gebaeudes das Zuhause des Seminars.

3. Interkulturelle Studien:
Jeden Freitag treffen sich die Studenten mit uns hier im Haus zu einem umfassenden Programm, das wir IMT - Intercultural Ministry Training nennen. Wir beginnen mit einem Haus-Meeting, wo Belange des Zusammenlebens im Haus besprochen werden und wo auch Zeit und Raum fuer verschiedene Gebetsanliegen ist. Danach gibt es eine Lobpreiszeit mit Andacht, aehnlich wir an den uebrigen Tagen unter der Woche direkt nach dem Fruehstueck.


Um 10 Uhr beginnt dann der formale Unterricht, in dem Themen rund um Missionsarbeit in einem kulturell anderen Kontext als dem eigenen behandelt werden. Die verschiedenen Lektionen teilen sich Rita und ich.


An den Nachmittagen stehen verschiedene Aktionen auf dem Plan, z.B. ein Film passend zum Tagesthema, oder ein Besuch einer interessanten Person, oder ein geniales Mittagessen in einem der unzaehligen Lokale aus aller Welt, wie z.B. das African Palace, wo man super aethiopisches Essen bekommt:


Da kann sich so mancher zum esten mal mit den blossen Haenden versuchen ...


Der vierte Bereich umschliesst den zeitlich groessten Teil des Semesters:

4. Gemeindepraktikum:
In vier Gruppen eingeteilt sind die Studenten an mehreren Tagen unter der Woche und auch sonntags natuerlich in vier verschiedenen Gemeinden, um Erfarhungen zu sammeln, von Pastoren zu lernen, sich einzubringen, wo sie gebraucht werden koennnen in Kinder- und Jugendarbeit und auch diakonischen Bemuehungen, wie z.B. Community Dinner (Essensangebot fuer Beduerftige der Nachbarschaft).

bei einem sog. Community Dinner in der Philippinischen Gemeinde 

Art Project - Kunst-Jungschar-Angebot

Mittlerweile sind alle Studenten in ihren entsprechenden Gemeinden eingefuehrt, schliessen erste Kontakte und Freundschaften und fuehlen sich schon recht wohl in der neuen Umgebung.
Allerdings ist es sehr, sehr kalt, und wir haben auch ungewoehnlich viel Schnee diesen Winter. Und das bringt mich zum zweiten Hauptwort der Ueberschrift dieses laengeren Posts:

Rodeln!

Aaron hat gestern morgen GOLD fuer Deutschland geholt - aber leider nur in den inoffiziellen Toronto-Olymics!
Clemens, unser Kurzzeitmitarbeiter aus Kassel hat den riesigen Schneehaufen in eine Rodelbahn umgebaut. So ist der viele Schnee nicht mehr nur laestig:



Mittlerweile ist die Bahn sogar noch groesser und schneller geworden! Sehr gefaehrlich!

Aus dem eisig kalten und schoen weissen Toronto gruessen wir euch ganz herzlich und sagen DANKE fuer alle Unterstuetzung und Gebete, auch fuer die Liebenzeller Mission im allgemeinen. Der Jahresabschluss 2013 fiel nach einem erschreckenden Spendenrueckstand von ueber 3 Mio Euro Anfang Dezember dann doch noch ganz ertraeglich aus, und alle wichtigen Ausgaben und auch die Gehaelter der vielen Mitarbeiter konnten gezahlt werden. Gott hat ein riesiges Wunder getan! DANKE an alle, die da mitgeholfen haben!!


In herzlicher Verrbundenheit,

Daniel u. Rita